Einsätze 2013

 

Datum / Uhrzeit Meldung Eingesetzte Ortsfeuerwehren der Hansestadt Buxtehude
20.09.2013 13:44

Zug I, Umweltgruppe

Bromaustritt - Gefahrgutunfall am Harsefelder Gymnasium

Bei einem Gefahrgutunfall am Harsefelder Gymnasium waren am Freitagnachmittag die Umweltgruppe Süd des Landkreises Stade, unter Beteiligung diverser Buxtehuder Fahrzeuge, sowie der Rüstwagen vom Zug I der Ortsfeuerwehr Buxtehude mit Belüftungsgerät im Einsatz. Es gab mehrere verletzte Schüler.

Die Mitglieder der Umweltgruppe mussten unter Vollschutz (Chemikalien-Schutzanzug CSA) den ausgetretenen Stoff, eine Bromlösung, mit Chemikalienbinder aufnehmen.
Unter Atemschutz wurden mehrere Be- und Entlüftungsgeräte aufgebaut, die die hochgiftigen Bromdämpfe ins Freie saugten. Hierzu wurde durch die Stader Leitstelle auch der Buxtehuder Rüstwagen alarmiert, der ein solches Belüftungsgerät als Normbeladung an Bord hat.

 


Weitere Hintergrundinfos zum Einsatz finden Sie im Text des Buxtehuder Wochenblatts:

Schwerer Chemie-Unfall am Harsefelder Gymnasium


+++ UPDATE: MESSUNGEN AM SAMSTAG ERGABEN KEINE SCHADSTOFFBELASTUNG +++ SCHULBETRIEB WIRD AM MONTAG WIEDER WIE GEWOHNT AUFGENOMMEN +++ ZURÜCKGELASSENE SACHEN KÖNNEN AM SAMSTAG, 18 - 19 UHR, UND AM SONNTAG, 9 - 10 UHR, ABGEHOLT WERDEN +++ Großeinsatz von Feuerwehr und Krankenwagen nach einem folgenschweren Unfall in der Chemiestunde: Das Harsefelder Aue-Geest-Gymnasium wurde am heutigen Freitagmittag vollständig evakuiert, weil sich in einem Trakt gesundheitsschädliche Bromdämpfe ausbreiteten.

Ein Lehrer und einige Schüler sollen sich während des Unterrichts Verletzungen im Gesicht und an den Beinen zugezogen haben. Das Unglück ereignete sich gegen 12.30 Uhr: Nach WOCHENBLATT-Informationen führten 24 Schüler einer 9. Klasse im Chemieraum Experimente durch. Dabei ließ der 33-jährige Lehrer eine Flasche mit der hochgiftigen und stark ätzenden Chemikalie Brom fallen.

Mitschüler berichteten von beißendem chlorähnlichem Geruch, der sich rasch in den Gängen und Räumen ausbreitete. Mehrere Notärzte und Rettungswagen rückten an. Acht Schüler der betroffenen 9. Klasse sowie der Lehrer wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, um dort weiter ärztlich versorgt zu werden.

Einige Schüler erlitten durch die sich ausbreitenden Dämpfe Reizungen an den Augen, in den Atemwegen und auf der Haut. Zwei Verletzte wurden in eine Augenklinik gebracht, sieben weitere wurden in den Elbe-Kliniken Stade und Buxtehude behandelt. Die Schulleitung teilte am Freitagabend auf der Homepage des Gymnasiums mit, dass sowohl der Lehrer als auch die Schüler inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten.

Einige Eltern der Neuntklässler, die nicht in die Klinik kamen, brachten ihren Kindern neue Bekleidung, da sämtliche Kleidungsstücke, die die Schüler zum Zeitpunkt des Unglücks trugen, noch vor Ort entsorgt werden mussten. Die Jugendlichen wurden von Feuerwehrleuten in Schutzkleidung dekontaminiert. Sie nutzten den Duschraum der benachbarten Sporthalle, um sich eventuell auf dem Körper haftende Chemikalien-Reste abzuspülen.

Auch in allen anderen Klassen wurde der Unterricht sofort abgebrochen. Die Feuerwehr ließ das Schulgebäude umgehend evakuieren, die Schulleitung schickte die rund 800 Schüler vorzeitig ins Wochenende. Viele von ihnen mussten ihre Schultaschen in den Klassenräumen zurücklassen.

Neben der Harsefelder Ortsfeuerwehr wurden auch die Wehren aus Issendorf und Bargstedt sowie die Umweltgruppe Neukloster alarmiert. Ingesamt waren rund 100 Einsatzkräfte vor Ort. Der Umweltzug aus Stade nahm Messungen vor. Der Chemieraum wurde von der Feuerwehr dekontamiert. Eine Spezialfirma soll den Raum in den kommenden Tagen gründlich reinigen. Messungen , die die Firma am Samstag vornahm, ergaben keinen Hinweis auf eine Schadstoffbelastung.

Weitere Infos stellt die Schulleitung auf der Homepage des Gymnasiums bereit: www.gymnasium-harsefeld.de



Hochgiftige Chemikalie
Die Chemikalie Brom ist sehr giftig und äußerst ätzend. Auf der Haut führt sie zu Verätzungen, die nur schwer heilen. Werden Bromdämpfe inhaliert, verursachen sie Atemnot. Es können schwerwiegende Folgenschäden wie eine Lungenentzündung und oder ein Lungenödem auftreten. Brom kann auch Stunden oder Tage nach dem Einatmen zu Beschwerden in den Luftwegen führen. Da Bromdämpfe dreimal schwerer als Luft sind, kriechen sie dicht über dem Fußboden entlang.


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Bilder: Polizeiinspektion Stade
 

Erstellt von gpe am 20.09.2013
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