#throwbackthursday

 

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Datum / Uhrzeit Meldung
13.07.1973

Buxtehuder Schützenhalle in Schutt und Asche

"Schützenhalle versank im Flammeninferno", so titelte das Buxtehuder Tageblatt am Tag danach seinen Artikel über das nächtliche Großfeuer am Freitag 13.07.1973 am Ende der Parkstraße.
Es war kurz nach zwei Uhr, als ein Anwohner der Bleicherstraße Feuerschein an der hölzernen Halle bemerkte. Nur Minuten später, als die ersten Kräfte vom Zug I der Buxtehuder Feuerwehr eintrafen, war bereits an einen Löscherfolg nicht mehr zu denken. Stadtbrandmeister Gustav Hausmann ließ unverzüglich den Zug II aus Altkloster anfordern, dennoch war es nicht mehr im Geringsten möglich Teile des Gebäudes zu retten. Es machte den Anschein, dass das Feuer in dem gesamten Holzbau gleichzeitig ausbrach, mögliche Brandstiftung wurde daher schnell vermutet. Zwanzig Minuten nach Alarm hatte das Feuer seinen Höhepunkt erreicht, die Flammen schlugen meterhoch in die Luft. Durch die Wärmestrahlung warf der Lack an mindestens einem Löschfahrzeug Blasen und platzte ab.
Wenig später stürzte das 85 Jahre alte Gebäude in sich zusammen. Alle in der Halle gelagerten Erinnerungsstücke wurden ein Raub der Flammen.
Einziger Erfolg war, dass das Feuer nicht auf die westlich angrenzenden Gewächshäuser einer Gärtnerei übergriff.
Heute ist von den Resten der Schützenhalle nichts mehr zu sehen. Ungefähr dort, wo der Genslerweg in den Parkplatz übergeht, hat sich die alte Festhalle befunden. Dort wo sich die Gewächshäuser befanden, steht heute das Seniorenheim am Genslerweg.

Das Buxtehuder Tageblatt schrieb dazu:

Schützenhalle versank im Flammeninferno
Feuerwehr vermutet Brandstiftung / Schaden auf mindestens 500 000 DM geschätzt / Zeugen gesucht

Dem größten Brand seit Jahren fiel gestern Nacht die Buxtehuder Schützenhalle zum Opfer. In einem Flammeninferno sank der historische Holzbau, Minuten, nachdem das Feuer entdeckt worden war, in sich zusammen. Die Feuerwehr schätzt den Schaden auf „mindestens 500 000 DM". Stadtbrandmeister Gustav Hausmann glaubt an Brandstiftung. Auch die Kriminalpolizei mag diese Brandursache nicht ausschließen. Allerdings fehlen die letzten Beweise. Die Buxtehuder Feuerwehr war mit beiden Zügen und allen Fahrzeugen im Einsatz. Retten konnten die Wehrmänner nur noch die angrenzenden Treibhäuser der Gärtnerei Falten. Von der 85 Jahre alten Schützenhalle blieben nur noch ein paar verkohlte Balken und rauchende Trümmer übrig.

Zwei Minuten nach zwei Uhr wurde am Freitagmorgen Manfred Schade aus der Bleicherstraße 25 von seinem Untermieter geweckt. Dieser hatte den Brand auf dem nahen Schützenplatz bemerkt, als er mit dem Auto heimkam. Schade zum BT: „Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich auch schon die Flammen, die aus der Wand der Halle herausschlugen. Da habe ich gleich die Polizei angerufen."

Nur Minuten später war der erste Zug der Buxtehuder Feuerwehr zur Stelle. Stadtbrandmeister Hausmann: „Als ich das Ausmaß des Feuers sah, alarmierte ich sofort den Altklosteraner Zug zur Unterstützung." Aber die Wehren mußten hilflos zusehen, wie der Holzbau aus dem Jahre 1888 verglühte. Ein Augenzeuge: „Das war Brandstiftung. Es brannte ja überall gleichzeitig. So schnell kann Sich auch in einem Holzbau kein Feuer ausbreiten ohne Benzin." 20 Minuten nach dem Alarm hatte der Brand sein größtes Ausmaß erreicht. Die Flammen schlugen, so ein Feuerwehrmann, „100 Meter in die Luft." Die Hitzeentwicklung war so groß, dass die Farbe eines 20 Meter von der Halle entfernten Löschwagens Blasen warf. Mit lautem Getöse stürzte schließlich die Heimstatt von vielen Schützengenerationen in sich zusammen.

Uwe Hampe, der Präsident der „Schützengilde der Hansestadt Buxtehude von 1539 e. V." war in der Nacht ebenso Augenzeuge der Katastrophe wie Stadtdirektor Wilhelm Albrecht. Hampe zum BT: „Es ist schwer, darüber hin- weg zu kommen." Zwar war die Schützenhalle „auf Neuwert versichert" und die Schützenbrüder hatten auch für ihren Bau immer rechtzeitig die Prämien gezahlt; aber nicht allein das Holzhaus ist zerstört. Auch einige Bilder, Königsscheiben aus den vergangenen Jahrzehnten und andere Erinnerungsstücke von historischem Wert wurden ein Raub der Flammen. Fachleute der Kriminalpolizei versuchten Stunden nach dem Feuer Beweise für die Brandstifter-Theorie zu finden. Vergeblich, wie Kripo-Chef Käsebier mitteilte: „Brandstiftung ist nicht auszuschließen, zumal andere Ursachen Sich nicht ermitteln ließen. Aber Beweise, die klipp und klar darauf hinzielen, haben wir nicht." Er appellierte aber an eventuelle Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben könnten. Sie mögen Sich umgehend bei der zuständigen Polizeidienststelle Oder direkt bei der Kripo Stade melden. Heute wird Sich der Vorstand der Schützen-Gilde mit dem Brand befassen.

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Fotos: z.T. Buxtehuder Tageblatt

Erstellt von gpe
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