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Datum Meldung Beteiligte Buxtehuder Ortsfeuerwehren
18.08.2020

Zug I, Zug II

Er übernimmt das Kommando bei der Feuerwehr Buxtehude

Er ist der designierte Chef der zweitgrößten Feuerwehr im Landkreis Stade: Sebastian Hinsen übernimmt im Oktober als Ortsbrandmeister das Kommando über die beiden Züge in Buxtehude. „Ich freue mich auf das Amt und hoffe, dass wir einiges bewegen können“, sagt der 33-Jährige.

In den vergangenen Wochen hat sich Sebastian Hinsen als Zugführer beim Zug I vor allem mit den sich ständig verändernden Auflagen im Zuge der Corona-Pandemie beschäftigen müssen. Gerade sind neue Lockerungen für die Ausbildungsdienste in Kraft getreten. Nachdem zunächst gar keine Zusammenkünfte gestattet waren, durfte in kleinen Gruppen geübt werden.

Jetzt sind auch wieder größere Zusammenkünfte möglich, solange die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. „Das war nicht so einfach“, sagt Hinsen über die zurückliegenden Monate. Viel Zeit verbrachte er am Schreibtisch, verfasste Dienstanweisungen. Außerdem mussten Online-Schulungen organisiert werden.
Mehr Einsätze als im Vorjahreszeitraum

Doch während das gesellschaftliche Leben zeitweise weitgehend ruhte, waren die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr weiter gefordert. „Wir hatten bis jetzt ein sehr unruhiges Jahr“, sagt Hinsen. Es habe sogar mehr Einsätze als im Vorjahreszeitraum gegeben. Menschen stecken in Aufzügen fest oder verunglücken hinter verschlossenen Wohnungstüren, der Rettungsdienst bittet um Unterstützung beim Tragen von Patienten in engen Treppenhäusern oder fordert die Drehleiter zur Rettung aus oberen Stockwerken an – es waren vor allem Einsätze wie diese, die die beiden Züge der Buxtehuder Ortsfeuerwehr zuletzt auf den Plan riefen.

Die Feuerwehr sei eben „Mädchen für alles“, sagt Hinsen. Hinzu kämen viele Fehlalarme durch piepende Rauchmelder oder ausgelöste Brandmeldeanlagen – und Anrufer, die den Notruf wählen, weil sie einen Flammenschein entdecken, der sich letztlich häufig als Lagerfeuer oder Feuertonne entpuppt. „Die Leute sind sensibilisiert“, hat Hinsen festgestellt. Die Anforderungen an die freiwilligen Feuerwehren würden zunehmen.
Vorgänger stellte sich nicht mehr zur Wahl

Der neue Ortsbrandmeister kam 2003 als 17-Jähriger zur Feuerwehr. Seine besten Freunde waren bereits in der Jugendfeuerwehr aktiv. „Es hat gleich Spaß gemacht“, erinnert sich der heute 33-Jährige. Früh übernahm er Verantwortung: als Ausbilder bei der Truppmann-Ausbildung, als stellvertretender Leiter der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und als Gruppenführer. Inzwischen ist er Zugführer des Zuges I.

Kürzlich wählte ihn eine Mehrheit seiner Kameraden zum Ortsbrandmeister und damit zum Chef der Ortsfeuerwehr. Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt (parteilos) händigte ihm nach einem entsprechenden Votum der Politik bei einem Festakt die Ernennungsurkunde aus. Vorgänger Jürgen Meyer hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt.
„Wir brauchen immer neue Mitglieder“

Hinsen hat sich vorgenommen, die Zusammenarbeit der beiden Züge (Westmoor und Altkloster) zu intensivieren – etwa im Bereich der Ausbildung. Tagsüber seien die ohnehin häufig zusammen im Einsatz, um ausreichend Personal an der Einsatzstelle vorhalten zu können. Den Einsatzabteilungen der beiden Züge gehören 123 Männer und Frauen an. 285 Einsätze haben die Ehrenamtlichen in diesem Jahr bereits absolviert. „Wir leben von den Schichtgängern“, sagt der neue Ortsbrandmeister.

„Wir brauchen immer neue Mitglieder.“ Er hofft, vor allem auch Frauen für das ehrenamtliche Engagement in der Buxtehuder Feuerwehr begeistern zu können. Zudem könnte die Jugendfeuerwehr zusätzliche Betreuer gebrauchen. Hinsen, der als Brandschutzerzieher den Kontakt zu Kindertagesstätten und Grundschulen in der Stadt hält, liegt die Jugendarbeit sehr am Herzen. Mit einer eigenen Präsenz im sozialen Netzwerk Instagram gehen die Brandschützer seit einigen Wochen in der Öffentlichkeitsarbeit neue Wege.
Neues Feuerwehrhaus in Altkloster

„Die Stadt Buxtehude investiert viel Geld in ihre Feuerwehren. Wir hoffen, dass das trotz Corona so bleibt“, sagt Hinsen. Die Zusammenarbeit laufe einwandfrei: „Das hat Hand und Fuß.“ Der Zug I hat kürzlich ein neues Tanklöschfahrzeug und einen neuen Rüstwagen bekommen. Der Förderverein hat die Einsatzfahrzeuge mit Tablets ausgestattet, auf denen wichtige Datenblätter wie Hydrantenpläne einsehbar sind.

Hinsen spricht von „einem tollen Fuhrpark“. Die Beschaffung einer neuen Drehleiter stehe an, auch das Tanklöschfahrzeug beim Zug II müsse auf absehbare Zeit ersetzt werden. Beim Zug I sei das Löschgruppenfahrzeug dran. Mittelfristig müsste auch über ein neues Feuerwehrhaus in Altkloster nachgedacht werden.

Hinsen, der nach einigen Jahren bei der Flughafenfeuerwehr in Bremen jetzt bei der Dow-Werkfeuerwehr auf Bützflethersand arbeitet, weiß, dass sein neuer Führungsjob ihn nicht zuletzt am Schreibtisch fordern wird. „Wir erfassen unheimlich viele Daten“, berichtet er. In der neuen landesweit eingesetzten Software Feuer-On seien nicht nur die Personalakten, sondern auch jedes Fahrzeug und Werkzeug gelistet. Die größte Herausforderung als Ortsbrandmeister werde es, „den Kontakt zur Truppe nicht zu verlieren“. Die Menschlichkeit müsse weiter an erster Stelle stehen. „Es soll ja weiterhin Spaß machen“, sagt Hinsen.

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Bild & Text: Buxtehuder Tageblatt

Erstellt von gpe am 18.08.2020
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