#throwbackthursday

 

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Datum / Uhrzeit

Meldung

02.02.2008

Großfeuer im Seniorenheim

Es war einer dieser Einsätze, vor denen man als Feuerwehrmann immer eine gewisse Angst hat. Nicht wegen dem Feuer, sondern wegen eventuell bettlägeriger Bewohner, die schnellstmöglich evakuiert werden müssen. Eines vorweg: Glücklicherweise ging es für die Bewohner recht glimpflich aus, es gab keine größeren Verletzungen.
Am Samstagabend, 02.02.2008 wurde zunächst der Zug I der Ortsfeuerwehr Buxtehude zu einem Wohnungsbrand in den damaligen Este Wohnpark alarmiert. Bereits auf der Anfahrt der ersten Fahrzeuge war dichter Rauch erkennbar. Vor Ort stand auf der Gebäuderückseite bereits eine Wohnung im zweiten Obergeschoss in Vollbrand. Flammen schlugen aus den Fenstern und hatten erste Teile der darüber liegenden Dachverkleidung in Brand gesetzt. Mit einem gezielten Löschangriff durch den Hausflur gelang es das Feuer in der betroffenen Wohnung zu löschen. Leider hatte sich die Flammen in diesem Moment bereits von außen unter die Dachverkleidung gefressen und setzten auf einer Länge von 15m den gesamten hinteren Dachstuhl in Brand. Umgehend waren daraufhin der Zug II und die Drehleiter aus Neu Wulmstorf nachgefordert worden. Mit zwei Drehleitern wurde von außen die Dachhaut geöffnet, um die Brandausbreitung zu lokalisieren und gezielt abzulöschen. Weitere Trupps gingen vom Dachboden her vor und löschten den Brand in der Zwischendecke. Mit Hilfe der Wärmebildkameras aus Neu Wulmstorf und vom Zug I konnten versteckte Brandnester erkannt und direkt bekämpft werden. Zur Ablösung der teilweise stark erschöpften Atemschutzgeräteträger wurde der Zug IV und gleichzeitig der Abrollbehälter Atemschutz des Landkreises Stade angefordert, um genügend Reservegeräte vorzuhalten. Da nun ein großer Teil der Buxtehuder Feuerwehren bereits im Einsatz war, wurden die Ortsfeuerwehren Ovelgönne / Ketzendorf und Immenbeck zur Sicherstellung des Brandschutzes in Buxtehude im Gerätehaus Zug I in Bereitschaft versetzt. Gegen 22:00 Uhr konnten die letzten Einheiten wieder einrücken. Ein Fahrzeug blieb zur Sicherstellung des Brandschutzes noch an der Einsatzstelle.

Zeitgleich mit der Alarmierung der Feuerwehren begann eine riesige Evakuierung im betroffenen Gebäudekomplex. Kräfte vom Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter Unfallhilfe, sowie der Organisatorische Leiter der Leitstelle übernahmen die Betreuung der betroffenen Personen, die im Seniorenheim im Bereich des "betreuten Wohnen" lebten. Für sie mussten Unterkünfte in anderen Bereichen des Gebäudes geschaffen werden, da der betroffene Gebäudeteil vorerst unbewohnbar war. Viele Personen wurden auch von Verwandten abgeholt oder in anderen Heimen untergebracht. Neben den Evakuierungsarbeiten mussten auch zwei Personen ärztlich versorgt werden. Eine 77jährige Frau hatte sich Verbrennungen an der Hand zugezogen. In ihrer Wohnung war das Feuer ausgebrochen. Geistesgegenwärtig hatte sie noch an der Rezeption des Heimes Bescheid gegeben, dass es in ihrem Appartement brennen würde. Zeitgleich lösten auch die Rauchmelder aus. Eine weitere Person musste aufgrund einer Rauchvergiftung behandelt werden.

Nach Schätzungen der Polizei belief sich der Schaden auf knapp eine Million Euro. Zwei Wohnungen im zweiten und dritten Stock brannten vollständig aus. Weitere Wohnungen wurden durch herabgefallene Deckenverkleidungen, Löschwasser und Rauch zum Teil schwer beschädigt. Insgesamt waren nach Schätzungen der Polizei mehr als 200 Einsatzkräfte an der Einsatzstelle.


Weitere Einsatzkräfte

-Feuerwehr: Neu Wulmstorf mit Drehleiter, Löschgruppenfahrzeug & Einsatzleitwagen mit Wärmebildkamera

-Abrollbehälter Atemschutz des Landkreises Stade, Kreisbrandmeister, Pressesprecher

-Deutsches Rotes Kreuz: Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug, SEG-Buxtehude, SEG-Stade, SEG-Drochtersen

-Malteser Hilfsdienst SEG-Buxtehude

-Johanniter Unfallhilfe SEG-Stade

-OrgL-Rettungsdienst

-Ordnungsamt Buxtehude

-Landrat

-Stadtwerke Buxtehude

-Bauhof Buxtehude (Streudienst)

-Polizei

Fotos: u.a. Polizeiinspektion Stade & Buxtehuder Tageblatt

Erstellt von gpe
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