#throwbackthursday

 

Auf dieser Seite wollen wir von Zeit zu Zeit alte, spannende und große Einsätze aus der Vergangenheit vorstellen.

 

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Datum / Uhrzeit Meldung
29.04.1932

Übungsdienste in den dreißiger Jahren

Vor knapp 90 Jahren, als es in den Zeitungen noch kaum Bilder gab und das Buxtehuder Tageblatt in einer komplett anderen Aufmachung erschien, war die Buxtehuder Feuerwehr regelmäßiger Gast in den Lokalseiten. Es wurden nicht nur von den damals noch recht wenigen Einsätzen berichtet. Einen großen Anteil an den damaligen Berichten machten auch die Artikel über die Übungsabende der Buxtehuder Feuerwehr aus. Auch zu den Dienstabenden wurde mit einer kleinen Anzeige eingeladen. Es scheint, dass damals ein Journalist des Tageblatts regelmäßiger Gast bei den Übungsdiensten war.

Stellvertretend dafür haben wir heute einmal vier Zeitungsartikel des Tageblatts aus unserem Archiv geholt, die aus dem Jahre 1932 stammen.

29. April 1932
Die Freiwillige Feuerwehr Buxtehude
hatte gestern abend an der neuen Turnhalle in der Halepaghenstraße eine Uebung, die flott und sicher durchgeführt wurde. Wasser wurde nicht gegeben, um das schlauchmaterial zu schonen. Ueber die Leiter wurde die Rettung von verletzten Personenaus verqualmten Räumen geübt.
Anschließend fand im "Casino" eine Kritik statt. Der Kommandeur H. Köpcke gab hierbei Verhaltensmaßregeln über die Anmarschdisziplin bei Feuern. Der Kommandeur gab weiter mehrere Einladungen zu auswärtigen Feuerwehrtagungen bekannt.
Am 8. Mai ist der Kreisfeuerwehrtag in Cranz-Elbe. Zu Delegierten wurden hierzu die Kameraden Pröhl, Dettmer und K. Meyer gewählt.
Am 22. Mai ist in Moisburg der Kreisfeuerwehrtag für den Kreis Harburg. Auch hierzu meldeten sich mehrere Kameraden.
Am 21. und 22. Mai ist die 6. Feuerwehrführertagung in Rotenburg. An dieser werden voraussichtlich die Kameraden Köpcke, Lorenz und Gründahl teilnehmen.
Hiernach verlas der Kommandeur die Unfallverhütungsvorschriften für die Feuerwehren.
Für 25jährige verdienstvolle Mitgliedschaft erhielt Kamerad Bothe das Abzeichen des Provinzial-Feuerwehrverbandes Hannover sowie das Abzeichen des preußischen Landesfeuerwehrverbandes.


27. Mai 1932
Freiwillige Feuerwehr Buxtehude

Gestern abend fand ein Trocken-Uebung mit sämtlichen Geräten statt. Der Plan lautete: Brand des Kattau'schen Schuppens am Hafen.
Die Motorspritze nahm direkt an der Este Aufstellung. Die Schlauchkarren besetzten die Zuleitungen zu den in der Nähe liegenden Hydranten. Die Leiter übte am Schuppen selbst, wobei auch die Gleittrage zur Bergung von Verletzten zur Verwendung kam.
Eine Abteilung säuberte das Spritzenhaus.
Anschließend fand im Café Wehde mit der Wehr Buxtehude-West eine gemeinsame Besprechung über den am Sonntag angesetzten Flugtag statt, wozu beide Wehren die Absperrung sowie die Kassiererposten übernommen hatten. Herr Bähr von der Fliegerabteilung Braunschweig hielt hierzu den erläuternden Vortrag, aus dem hervorging, wie ungeheuer wichtig das Flugwesen für das Deutsche Reich sei. Beide Wehren stellten sich bereitwillig in den Dienst zu Unterstützung des Flugwesens.


24. Juni 1932
Die Freiwillige Feuerwehr Buxtehude
hatte am Freitagabend eine Außen Übung im Ostmoor, die vornehmlich der Erkundung der dortigen Wasserverhältnisse galt. Der Plan lautete: Brand von Wohnhaus und Scheune des Landwirts Wesch. Es wurde mit dem Angriffswagen, der Dampfspritze und mehreren Schlauchkarren ausgerückt. Das Manöver wurde exakt durchgeführt.
Die Bekämpfung eines Brandes im Ernstfalle würde hier voll gelingen, da mehrere günstige Wasserentnahmestellen gefunden werden konnten. Leider fehlt es vielfach an solchen. Die Landwirte seien deshalb wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß sie eventuell pflichtweise zur Schaffung von Wasserlöchern, die der so nötigen Wasserzufuhr bei Bekämpfung eines Brandes dienen, angehalten werden können. Meistens sind Zufuhrgräben genügend vorhanden, oft aber verschlammt und verkrautet. Hier kann schon mit geringen Mitteln Wasser genug geschaffen werden, um im Falle der Gefahr zur Hand zu sein.
Nach einstündiger Dauer wurde die Übung abgeblasen und die Geräte ordnungsmäßig dem Spritzenhause zugeführt. Anschließend fand bei dem Kameraden Wegener eine Versammlung statt. Auf dem Wege dorthin wurde das Ehrenmitglied Franz Krützelmann aus gegebener Veranlassung durch einen Vorbeimarsch geehrt. Der Kommandeur H. Köpke begrüßte hierauf mit herzlichen Worten den aus Stade erschienenen Kreisbrandmeister Heinr. von Busch, der schon der Übung beigewohnt hatte und die beiden Ehrenmitglieder Krützelmann und Chr. Zeigert, deren Erscheinen ihn mit großer Freude erfülle.
Er ging dann zur Kritik der Übung über, wobei er noch im Angriffsverfahren einige Verbesserungen vorschlug. Die Leitung des neuen Angriffswagens wurde dem stellvertretenden Kommandeur und Zugführer Ernst Lühmann übertragen. Der Zug Angriffskarre wurde aufgelöst, dafür aber eine besondere Gasschutztruppe unter Leitung des stellvertretenden Zugführers Emil Becker gebildet.
Kreisbrandmeister von Busch hielt hiernach eine ehrende Ansprache an des Ehrenmitglied Franz Krützelmann und feierte ihn als dienstältesten Kameraden der Wehr. Er überreichte ihm im Namen des Hannoverschen Provinzial-Feuerwehrverbandes die Medaille für 50jährige treue anerkennenswerte Dienstzeit. Die Wehr brachte dem Jubilar ein dreifaches Hoch dar.
Kamerad Krützelmann dankte für die ihm widerfahrene Ehrung. Er habe den Werdegang der Wehr zum größten Teile miterlebt und aus kleinsten Anfängen heraus bis zur heutigen Vollkommenheit. Er brachte ein dreifaches Hoch auf die Wehr aus.
Kamerad Chr. Zeigert dankte für die freundlichen Begrüßungsworte des Kommandeur an ihn und Kamerad Krützelmann. Er habe früher wohl bei keiner Übung gefehlt und werde auch weiterhin sein nimmermüdes Interesse für den Feuerschutz der Hansestadt Buxtehude kundgeben. Er ehrte den Kreisbrandmeister von Busch, der in diesem Jahre die höchste Auszeichnung des Feuerwehr Verbandes, das Feuerwehr-Ehrenkreuz 1. Klasse erhalten habe, durch ein von allen Kameraden aufgenommene dreifaches Hoch.
In recht gemütlicher Stimmung blieben die Kameraden dann noch ein Weilchen bei angeregter Aussprache beisammen.


25. September 1932
Gemeinsame Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Freiwilligen Sanitätskolonne

Den Schlußstein der diesjährigen sommerlichen Ausbildung setzte gestern die Hauptübung der Feuerwehr, die in Arbeitsgemeinschaft mit der Sanitätskolonne stattfand, und die den Beweis erbringen sollte, daß beide gemeinnützigen Verbände in selbstlos übernommener Tätigkeit bereit und imstande sind, für Volks- und Stadtwohl, für Leben und Eigentum zu wirken und zu kämpfen, wenn es sein muß, unter Einsetzung des eigenen Ichs. Der Uebungsplan war demgemäß aufgebaut. Er lautete: "Ein Strohhaufen in der Markthalle hinter dem Casino war nachts in Brand geraten. Da das Feuer erst gegen Morgen bemerkt wurde, brannte bereits die Balkenlage des Dachstuhls. Bei starkem Südostwind besteht die Gefahr für die Vorderhäuser in der Langen Straße. Die Wehr wird alarmiert." Der Plan wurde exakt und sauber durchgeführt. Die Leitung lag in den Händen des stellvertretenden Kommandeurs Ernst Lühmann. In der vorschriftsmäßiger Besetzung rückten die Züge zu dem angenommenen Brandherd ab, der sofort von allen Seiten abgeriegelt wurde.
Die Motorspritze erhielt ihren Stand auf dem Platze hinter der Markthalle am Viver, die Dampfspritze wurde auf der Brücke bei Vetterli postiert, die erste Schlauchkarre stellte die Verbindung zur Wasserentnahme mit dem Hydranten vor dem Hause Riebesell her, die zweite Schlauchkarre benutzte den Hydranten vor dem Hause Gebrüder Röhrs. Die Leiter nahm zur Sicherung Aufstellung vor dem Hause des Schlachtermeisters Meyer. Die Leute mit dem Rauchhelm übten in der Markthalle.
Es war so der Brandherd eingekreist, so daß im Ernstfalle der Angriff hätte tatkräftig durchgeführt werden können.
Der Plan sah weiter die Bergung von mehreren Verletzten vor. Hier griff die Sanitätskolonne ein. Die Leute wurden aus dem Bereich des Feuersgeschafft, auf Tragen gelegt, sachgemäß verbunden und dann mittels eines Viverkahns nach einem improvisierten Verbandsplatze am bleicherweg transportiert, woselbst der leitende Arzt eine eingehende Besichtigung und Besprechung der angelegten Verbände vornahm.
In einer knappen Stunde war die Uebung wohlgelungen durchgeführt. Man hatte die Gewißheit, daß der Feuerschutz und der Samariterdienst in unserer Stadt in guten Händen liegen.

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Erstellt von dbo491569202
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